Demokratie ist die Regierung des Volkes, durch das Volk, für das Volk.“ (Abraham Lincoln)
Grundbegriff
Demokratie: Eine Regierungsform, in der die politische Macht vom Volk ausgeht. Das Volk übt seine Macht entweder direkt (z.B. durch Volksabstimmungen) oder indirekt (z.B. durch gewählte Repräsentanten) aus. Demokratie zeichnet sich durch freie und faire Wahlen, den Schutz der Grundrechte, die Rechtsstaatlichkeit und die Gewaltenteilung aus.
Essentially contested concepts: Demokratie birgt Licht und Schatten, und ist ein grundlegend umkämpftes Konzept (Walter B. Gallie,1956).
Demokratietheorien
Liberale Demokratietheorie: Eine Demokratietheorie, die den Schutz der individuellen Freiheitsrechte und die Begrenzung der Staatsgewalt betont. In der liberalen Demokratie spielen Rechtsstaatlichkeit, Gewaltenteilung und freie Märkte eine wichtige Rolle.
Fachbegriff: Partizipatorische Demokratietheorie: Eine Demokratietheorie, die eine möglichst breite Beteiligung der Bürger an politischen Entscheidungen fordert. Partizipatorische Demokraten betonen die Bedeutung von Bürgerinitiativen, Referenden und anderen Formen der direkten Demokratie.
Deliberative Demokratietheorie: Eine Demokratietheorie, die die Bedeutung öffentlicher Beratungen und Diskussionen für die politische Willensbildung hervorhebt. Deliberative Demokraten glauben, dass politische Entscheidungen durch rationale Argumente und einen fairen Austausch von Meinungen legitimiert werden sollten.
ettbewerbsorientierte Demokratietheorie: Eine Demokratietheorie, die die Konkurrenz zwischen politischen Parteien und Kandidaten um die Wählerstimmen in den Mittelpunkt stellt. Wettbewerbsorientierte Demokraten betonen die Bedeutung von Wahlen und Mehrheitsentscheidungen für die Legitimation politischer Herrschaft.
Demokratiemodelle
Parlamentarische Demokratie: Eine Form der repräsentativen Demokratie, in der das Parlament die wichtigste politische Institution ist. Das Parlament wählt die Regierung und kann sie durch ein Misstrauensvotum absetzen.
Präsidentielle Demokratie: Eine Form der repräsentativen Demokratie, in der der Präsident das Staatsoberhaupt und Regierungschef ist. Der Präsident wird direkt vom Volk gewählt und ist unabhängig vom Parlament.
Halbdirekte Demokratie: Eine Mischform aus direkter und repräsentativer Demokratie, in der die Bürger neben der Wahl von Repräsentanten auch die Möglichkeit haben, durch Volksabstimmungen direkt an politischen Entscheidungen mitzuwirken.
Konsensuelle Demokratie: Ein Demokratiemodell, das auf eine möglichst breite Einbeziehung aller relevanten Akteure und Interessengruppen in den politischen Entscheidungsprozess abzielt. Konsensuelle Demokratien zeichnen sich durch proportionale Wahlsysteme, Koalitionsregierungen und eine starke Rolle der Interessengruppen aus.
Direkte Demokratie: Bürger entscheiden per Volksentscheid über die Wahl des Parlaments hinaus unmittelbar über Sachfragen.
* *Plebiszitäre Demokratie*: Referenden, die „von oben“, von Eliten und politischen Entscheidungsträgern ausgelöst werden, um bereits getroffene Entscheidungen nachträglich zu legitimieren.
Demokratie in Deutschland
Föderalismus: Ein politisches System, in dem die Macht zwischen einer Zentralregierung und mehreren regionalen Regierungen aufgeteilt ist. In Deutschland sind die Bundesländer für viele Politikbereiche zuständig, z.B. für Bildung, Kultur und innere Sicherheit.
Politikverdrossenheit: Eine negative Einstellung gegenüber der Politik und den politischen Akteuren. Politikverdrossenheit kann sich in Desinteresse, Misstrauen und Nichtbeteiligung an Wahlen äußern.
Populismus: Eine politische Strategie, die sich an das „Volk“ wendet und sich gegen die „Eliten“ richtet. Populisten vereinfachen oft komplexe Probleme und bieten einfache Lösungen an.